Einkaufen ohne Scrollen: Wie Conversational Commerce den Lebensmittelhandel verändert

Elena Gass
02.09.2025
5 min read
Contributors
Chiara Hoffmann
Business Director, BRANDUNG Grow
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Von der Kasse in die Konversation

Früher war der Lebensmitteleinkauf klar strukturiert: Einkaufszettel schreiben, in den Supermarkt gehen, durch die Gänge laufen, Produkte ins Regal legen. Später kam der Online-Shop – mit Suchmaske, Kategorien, Filtern.

Heute entwickelt sich eine dritte Variante, die weder Regal noch Suchleiste braucht: Conversational Commerce. Kund:innen bestellen Lebensmittel per Chat oder Sprachbefehl – direkt aus WhatsApp, einem Messenger oder über Sprachassistenten wie Alexa und Google Assistant.

Dieser Trend verändert nicht nur den Bestellprozess, sondern auch das Verhältnis zwischen Händler und Kunde: Statt eines anonymen Einkaufs wird daraus eine persönliche, dialogbasierte Interaktion.

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Was Conversational Commerce bedeutet

Conversational Commerce verbindet Messaging-Plattformen oder Voice Interfaces mit E-Commerce-Funktionen.
Das Prinzip:

  • Kund:innen schreiben oder sprechen ihre Bestellung („Ich brauche heute Abend noch Pasta, Tomatensauce und Rotwein“).
  • Ein KI-gestütztes System versteht den Kontext, erstellt den Warenkorb, schlägt passende Ergänzungen vor und bietet Bezahlmöglichkeiten direkt im Chat an.
  • Die Lieferung oder Abholung wird organisiert – ohne dass der Kunde jemals eine klassische Website besucht.
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Warum gerade Lebensmittelhandel & FMCG profitieren

Lebensmittel und FMCG-Produkte (Fast Moving Consumer Goods) haben Eigenschaften, die Conversational Commerce besonders attraktiv machen:

  • Kleine Entscheidungshürden: Es geht selten um komplexe, langwierige Kaufentscheidungen.
  • Bequemlichkeitsfaktor: Kunden wollen Zeit sparen – je kürzer der Bestellprozess, desto besser.

Das macht die Branche ideal für automatisierte, KI-gestützte Bestellassistenten.

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Der Unterschied zu klassischen Online-Shops

Ein herkömmlicher Lebensmittel-Online-Shop verlangt vom Kunden, Produkte zu suchen, zu filtern, in den Warenkorb zu legen, den Checkout zu durchlaufen.
Conversational Commerce reduziert diese Schritte auf eine einzige Interaktion:

„Bestell mir bitte meinen letzten Einkauf nochmal – außer dem Eis, dafür 2x Erdbeeren.“

Der Assistent greift auf Kaufhistorie, Vorlieben und sogar saisonale Trends zu – und erstellt den Einkauf in Sekunden.

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Wie KI das Einkaufserlebnis personalisiert

Künstliche Intelligenz ist das Herzstück dieses Modells. Sie sorgt dafür, dass der digitale Assistent nicht nur versteht, was der Kunde will, sondern auch warum:

  • Kontext-Analyse: Zeit, Ort, Wetter, Anlass (z. B. Grillabend)
  • Proaktive Angebote: „Dein Lieblingskaffee ist gerade im Angebot – soll ich ihn hinzufügen?“
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Praxisbeispiel: Lebensmittel-Abo via WhatsApp

Ein Bio-Lieferdienst in Deutschland hat seinen wöchentlichen Bestellprozess auf WhatsApp umgestellt.

  • Kund:innen erhalten mittwochs automatisch eine Nachricht mit ihrem üblichen Warenkorb.
  • Sie können per Text oder Sprachnachricht Änderungen mitteilen.
Ergebnisse nach 6 Monaten:
  • +18 % höhere Wiederkaufsrate
  • -25 % Abbruchquote im Vergleich zur Web-Bestellung
  • +12 % Umsatz pro Kunde durch Cross-Selling im Chat
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Vorteile für Händler

  1. Direkter Draht zum Kunden – keine Abhängigkeit von Suchmaschinen oder Social-Ads
  1. Höhere Kundenbindung – regelmäßige, persönliche Interaktion (CRM & Lifecycle Marketing)
  1. Mehr Umsatzpotenzial – gezielte Cross- und Upsells im Dialog
  1. Effizienz – Automatisierung spart Service- und Supportkosten
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Herausforderungen

  • Datenqualität: Nur saubere Produkt- und Kundendaten ermöglichen sinnvolle Vorschläge
  • Akzeptanz: Manche Kund:innen müssen erst lernen, dass man per Chat einkaufen kann
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Wie Händler jetzt starten können

  1. Pilotprojekt definieren – z. B. nur für Stammkunden oder bestimmte Produktkategorien (Digital Strategie)
  1. Technologie auswählen – Plattformen wie Twilio, MessengerPeople, oder eigene Chatbot-Lösungen
  1. Daten vorbereiten – Kaufhistorie, Produktinfos, Preise, Verfügbarkeiten
  1. User Experience testen – Fokusgruppen oder Beta-Tester einbinden
  1. Kampagnen begleitend einsetzen – Newsletter, Social Media, POS-Promotion (Blogbeitrag: Creatives & Kampagnen entlang der neuen Customer Journey mit KI)
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SEO-Strategie für Conversational Commerce

  • Content-Hubs zu Themen wie „Einkaufen per WhatsApp“ oder „KI im Lebensmittelhandel“ erstellen
  • Structured Data nutzen, damit Produkte auch in KI-gestützten Suchergebnissen auftauchen
Form

Checkliste für den Start

  • Messenger- oder Voice-Interface definieren
  • Schnittstellen zu Warenwirtschaft & Payment sichern
  • Produktdaten auf Aktualität prüfen
  • Pilotgruppe starten, Feedback auswerten, skalieren  

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